Neues vom Lehrgang Elternbildung
27. November 2018
Interkulturelle Stadtführung
Beim interkulturellen Modul im Rahmen des Lehrgangs "Elternbildung" mit Zekiye Sentepe gab es viel Interessantes zum Thema Dialog der Kulturen zu entdecken. Einer der Höhepunkte war die interkulturelle Stadtführung. Die Lehrgangsleiterin Anita Nussmüller zeigte St.Pölten aus der Sicht einer hier geborenen Katholikin, Zekiye Sentepe wiederum führte zu Orten, die für sie als zugewanderte Muslima wichtig sind. Zekiye hat zwei Migrationshintergründe, ihre Heimat Tirol und die ihrer Eltern in der Türkei.
Und dann kamen noch die Aspekte der TeilnehmerInnen dazu. Auch von ihnen sind manche ganz aus der Nähe, andere können ihre Herkunt bis nach Ägypten und Syrien zurück verfolgen. Als besonderes Zuckerl wurden die ElternbildnerInnen mit einer Darbietung des Besitzers des Kebablokals belohnt. "Auch das gehört zu unserer Kultur der Gastfreundschaft", meinte er.
Elternbildung mit Sigrid Tschöpe-Scheffler
Ein Highlight des Elternbildungslehrgangs ist immer das Modul mit Professorin Sigrid Tschöpe-Scheffler von der UNI Köln. Ihr Fünf Säulen Modell der Elternbildung, das bis jetzt schon auf acht Säulen erweitert wurde, benennt die tragenden Aspekte der Eltern–Kind-Beziehung. Liebe, Achtung, Kooperation, Struktur und Förderung stärken das Kind, entwicklungshemmend dagegen ist ein autoritärer Erziehungsstil, in dem das Kind als Objekt gesehen wird. Inkonsequenz und mangelnde Förderung oder auch Überforderung wirken sich negativ auf das Kind aus.
Zu diesen fünf bekannten Säulen fügen sich nun Gemeinschaft und Spiritualität, neuerdings – von Tschöpe-Schefflers Tochter entwickelt – auch der Humor. Dr.in Tschöpe-Scheffler stärkt die Eltern, indem sie sie ermutigt, sich an den Säulen auszurichten und nicht irgendwelchen starren Erziehungsrichtlinien zu folgen. Die herzliche und fröhliche Art der Vortragenden übertrug sich auch auf die Gruppe, die nun schon nach mehr als einem gemeinsamen Jahr gut zusammengewachsen ist. Da im Lehrgang verschiedene Sprache und Kulturen vertreten sind, gelingt das Prinzip des ABI, nicht nur von den Vortagenden, sondern vor allem auch von den anderen zu lernen, besonders gut.